Intensivgruppe
Das Johanneum bietet schulpflichtigen Jugendlichen ab 12 Jahren in der Intensivgruppe eine enge und interdisziplinäre Betreuung. Die Jugendlichen beiderlei Geschlechts haben kognitive Beeinträchtigungen oder eine Lernbehinderung. Zusätzliche psychische und/oder massive Verhaltensauffälligkeiten verunmöglichen eine Platzierung in einem regulären Schul- oder Heimbetrieb. Zur Intensivgruppe gehört eine integrierte Schulklasse, in der die Jugendlichen von einer Heilpädagogin individuell gefördert werden. Die Intensivgruppe ist während 46 Wochen im Jahr geöffnet.
Im interdisziplinären Team werden die Sozialpädagogen und die Heilpädagogin durch eine Psychiatrie-Pflegefachfrau und einen Erlebnispädagogen ergänzt.
Das übergeordnete Ziel der Arbeit auf der Intensivgruppe ist die Reintegration der Jugendlichen in deren angestammtes Umfeld, oder die Platzierung auf einer regulären Wohngruppe des Johanneum Schulheimes. Der pädagogische Prozess auf der Intensivgruppe folgt einem individuellen Stufenplan. Die Ziele des Aufenthaltes werden mit den Erziehungsberechtigten und Platzierungsverantwortlichen gemeinsam erarbeitet. Die Auseinandersetzung mit der Problematik, die zur Platzierung auf der Intensivgruppe führte, steht im Zentrum. Durch die Vermittlung grundlegender Werte, wird die Entwicklung und Stabilisierung der Selbst- und Sozialkompetenz unterstützt.
Einer Aufnahme in die Intensivgruppe gehen nach dem Erstkontakt ein Vorstellungsgespräch, ein Gastaufenthalt und eine sorgfältige Auseinandersetzung mit dem Dossier des Jugendlichen voraus. Der Aufenthalt des Jugendlichen verläuft in drei Phasen. Nach einer 3 monatigen diagnostischen Eintrittsphase wird überprüft, ob der Aufenthalt auf der Intensivgruppe eine optimale Lösung darstellt und ob die Ziele realisierbar sind. Auf diese Phase folgt die Stabilisierungsphase, in der der pädagogische Prozess und die persönliche Auseinandersetzung im Vordergrund stehen. Die Dauer dieser Phase ist individuell und abhängig von der persönlichen Entwicklung. Sind die Ziele erreicht, wird in der Austrittsphase die Ablösung und der Übertritt in ein neues Setting sorgfältig geplant und vorbereitet.
Eine Gegenwartskrise ist meist ein Kind der Vergangenheit.Klaus Ender